wir möchten Euch
die Bekanntmachung unserer Aktion „Drei Haltestellen weiter“ nicht vorenthalten.
Anbei unser Brief, der an einige lokale Politiker, Parteien und Interessierte ging.
Sehr geehrte Damen und Herren,
wie wir der Presse entnehmen mussten, planen Sie im nächsten Jahr die Stadtteilbibliotheken in Arheilgen und Bessungen zu schließen.
Die Mornewegschule ist eine Integrierte Gesamtschule mit Grundstufe und Ganztagsangebot. Die Schließung in Bessungen trifft uns als Schulgemeinde besonders, da es eine sehr gut funktionierende Kooperation zwischen der Stadtteilbibliothek und unserer Schule gibt.
Viele Eltern und Kinder, aber auch Lehrkräfte und Schulleitung sehen die Schließungspläne daher sehr kritisch.
Die Kooperation umfasst natürlich viel mehr, als das bloße Ausleihen von Büchern, die Nutzung einer Bibliothek ist daher auch nicht mit der Nutzung eines Busses vergleichbar. Die großzügige Kinderecke mit dem großen und vielfältigen Angebot an Bilderbüchern, die umfangreich ausgestatteten Sachgebiete, das Antolin-Regal, die Bücherecken für die verschiedenen Altersstufen, die weiteren Medienangebote und die Spiele sind für unsere Kinder überschaubar und sehr attraktiv. Der Bus ist ein tolles Angebot – aber kein Ersatz für eine seit vielen Jahren im Stadtteil angesiedelte Bibliothek.
Unsere Klassen nutzen unsere Stadtteilbibliothek regelmäßig am Dienstagvormittag. Im Rahmen der schulischen Leseförderung ist es eine zentrale, in Lesekonzept und Schulprogramm verankerte Aufgabe, allen unseren Schüler/innen (und mittelbar auch ihren Familien) die Teilhabe an den Angeboten der Stadtteilbibliothek zu ermöglichen und zu erleichtern. Es geht um den Aufbau einer langfristigen dauerhaften Beziehung vom Kind zum Buch, die über Schule und Schulvormittag hinausgeht. Es bedarf des regelmäßigen Besuchs, der dauerhaften Erfahrung, die gerade Kindern aus bildungsfernen Familien über die Schule vermittelt werden muss. Ohne die Bessunger Stadtteilbibliothek müssten wir zur Umsetzung des Konzeptes regelmäßig die Hauptstelle besuchen, um auszugleichen, was wir durch die Schließung verlieren.
In der Presse konnten wir lesen „dass es (laut Herrn OB Partsch) kein Problem sein kann, drei Stationen mit der Straßenbahn zu fahren“. Daher haben wir uns entschlossen, eine Testfahrt zu machen, um für Sie die Fakten zusammenzutragen und transparent zu machen, was es bedeutet, mit Schulklassen während der Unterrichtszeit drei Stationen hin- sowie zurück zu fahren.
Ausleihen wollen wir an diesem Tag vorerst nichts – erstens, um nicht zu viel Unruhe in die Bücherei zu bringen, und zweitens, weil wir dann auch die Rückgabe wieder organisieren müssten.
Wir werden für Sie genau dokumentieren, wie viel Planung, Zeit, Geld und zusätzliches Betreuungspersonal für einen Besuch der Hauptstelle aufgewendet werden mussten.
Nur dann haben Sie die Möglichkeit zu entscheiden, welche Ziele Sie in diesem Fall verfolgen wollen, welchen Stimmen Sie Gewicht geben und ob Sie am Ende unsere Bibliothek wirklich schließen wollen oder sie doch erhalten werden.
Ich möchte Sie einladen mit uns ins Gespräch zu kommen – unsere Testfahrt ist geplant für
Donnerstag, den 27.09.2012
Ankunft etwa 10 Uhr vor der Hauptstelle der Stadtbibliothek.
Viele Kinder haben Bilder gemalt und Briefe geschrieben, die sie gerne an interessierte Politiker übergeben würden. Es wäre schön, wenn Sie ihnen die Gelegenheit dazu geben.
Mit freundlichen Grüßen,
Catharina Frank
Vorsitzende des Schulelternbeirats der Mornewegschule
Knut Gutmann
Schulleiter Mornewegschule
Dr. Silke Albermann
für die Bürgerinitiative „Büchereien bleiben“
Sven Hinderlich
für die Bürgerinitiative „Büchereien bleiben“
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