Im Rahmen unserer Initiative bzgl. der Kürzung der Öffnungszeiten haben wir auch Darmstadts Politikern per eMail unseren „Offenen Brief vom 24.11.2011 zukommen lassen.
Wir haben daraufhin verschiedene Antworten erhalten von Unterstützung bis hin zu den allgemeinen Aussagen „…es muss gespart werden!“.
Wir haben uns entschieden nicht die gesamte eMail-Kommunikation hier transparent zu machen (wir sind nicht Wikileaks) sondern möchten zu ein paar der immer wieder genannten Argumente Stellung nehmen:
– Enge Personaldecke der Stadtbibliothek Darmstadt
– Keine Personalaufstockung aufgrund der Haushaltssituation
– Kürzung der Öffnungszeiten nicht so drastisch, da jetzt die Stadtbibliothek in den Ferien nicht mehr 6 Wochen geschlossen hat.
Die offiziellen Gründe für die drastische Verkürzung der Öffnungszeiten waren uns bereits bekannt.
Natürlich wollen wir nicht, dass die Mitarbeiter der Bibliotheken über die Belastungsgrenze hinweg eingesetzt werden müssen. Aber ein Einstellungsstopp führt nicht zur Entlastung des Personals. Wenn eine Personalaufstockung nicht möglich ist, müssen Alternativen betrachtet werden.
Wir wollen Sie darauf hinweisen, dass die Büchereien vielen Menschen am Herzen liegen. Die angespannte finanzielle Situation der Wissenschaftsstadt Darmstadt darf nicht dazu führen, dass an Bildung und Leseförderung gespart wird. Die schlechten Bildungschancen mancher Kinder, der schlechten Zugang zu hochwertiger, werbefreier Information wird von allen Parteien lautstark moniert.
Vor diesem Hintergrund müsste man doch die Büchereien attraktiver machen, die Öffnungszeiten erweitern, Medien aktuell halten und öffentlich Prioritäten setzen.
Wir haben Verständnis dafür, dass es im Moment nicht leicht ist solche finanzielle Entscheidungen zu treffen.
Was jedoch auffällt ist, dass in den Antwortschreiben auf unseren Vorschlag, in Dialog zu treten, nicht eingegangen wird – wer sucht mit uns Bürgern das Gespräch?
Ehrenamt, Kooperationen mit Schulen und Universität, Praktikumsplätze, etc. Alternativen über die man diskutieren sollte.
Sie liebe Volksvertreter, die von uns weiterhin gewählt werden wollen, werden sicherlich verstehen, dass bei einer derart drastischen Kürzung der Öffnungszeiten das Wort „Optimierung“ schon sehr ironisch anmutet. Auch die sehr gute Idee, die Büchereien in den Ferien zu öffnen, kann das nicht aufwiegen. Denn wenn die Bücherei nur noch an einem Vor- und einem Nachmittag geöffnet bleibt (ich kann Ihnen nur empfehlen, an diesem Nachmittag einmal hinzugehen und sich in einer langen Schlange anzustellen) werden viele Menschen dieses Angebot nicht mehr nutzen können. Irgendwann werden dann die Öffnungszeiten weiter „optimiert“ werden und jemand wird den Bürgern vorrechnen, dass es sich wegen sieben Stunden in der Woche doch nicht lohnt, die Unkosten für eine Bücherei zu bezahlen. Dann werden Sie die Stadtteilbibliotheken schließen – und wir sind wieder genau da, wo wir am Anfang dieser Bürgerinitiative waren.
Vor diesem Hintergrund werden wir uns auch weiterhin dafür einsetzen, dass die Büchereiöffnungszeiten wieder erweitert werden
Sehr geehrte Betroffene! Ich teile Ihre Kritik an der starken Reduzierung der Öffnungszeiten der Stadtteilbibliotheken. In einer lediglich in auf Heinertown.de veröffentlichten Pressemitteilung von mir im Dezember 2010 kritisierte ich diese drastische Reduzierung. Zu Ihrer Information möchte ich Ihnen mitteilen, dass ich von dieser Reduzierung als erstes in der Presse erfahren habe. Eine Entscheidung der Stadtverordnetenversamlung oder eines Ausschusses der Stadtverordnetenversammlung bedarf es nicht. M.E. setzt der Magistrat der Stadt – wie auch schon bei der Diskussion im Frühjahr 2010 als es um die Schließung/Zusammenlegung von Stadtteilbibliotheken ging – Prioritäten an den falschen Stellen. Bei vielen Großprojekten wird viel Geld verschwendet, und zwar nicht, weil man sie durchführt, sondern weil man Fehler bei der Ausführung macht. Sofern Sie Interesse an der oben erwähnten Pressemitteilung haben, mailen Sie mich an. Mit freundlichen Grüßen Ulrich Dächert, CDU Stadtverordneter